Neues Testsystem zur berührungslosen 3D-Prüfung von Autositzen in hoher Geschwindigkeit
Einfache Integration in Produktionslinie
Autositze für Fahrzeuge der Oberklasse unterliegen strengen Qualitätsrichtlinien. GÖPEL electronic hat ein neues Laser-Testsystem entwickelt, welches die Oberflächengestalt von Sitzen in kurzer Zeit erfasst und auswertet. Die hohe Prüfgeschwindigkeit ist dabei insbesondere für die Anwendung in Fertigungsstraßen mit eng kalkulierten Taktzeiten relevant. Das System mit dem Namen LaRS (Laser Rotation System) kann einfach in bereits bestehende Produktionslinien integriert werden.
Neben den typischen Aufgaben wie Sitzheizung und Überwachung der Sitzbelegung werden Sitze der Oberklasse mit dynamischen Funktionen ausgerüstet. Sie erhöhen Sicherheit und das Sicherheitsgefühl beim Fahren, bedienen aber auch die Nachfrage nach Luxus. Unterstützung der Lordose, Massagefunktionen und fahrsituationsbedingte Adaption der Seitenabstützung verformen den Sitz. Durch verschiedene Polster, Bezüge und Installationsweisen genügen rein elektrische Charakterisierungen nicht, um eine Aussage über die nach außen wirksame Funktionalität zu treffen. Daraus ergeben sich zusätzliche Anforderungen an eine vollständige Abdeckung der Funktionsprüfung im End-of-Line-Test (EoL-Test), welche durch das Prüfsystem LaRS erfüllt werden.
Der Prüfling wird dabei mit einem vor dem Sitz angebrachten Messkopf durch eine vertikale Drehung gescannt. Eine 3D-Punktwolke lässt nach Berücksichtigung der Verdrehung und Lage des Sitzes eine präzise Bestimmung lokaler Verformungen zu. Durch die Aufnahme von Profilschnitten kann wahlweise auch die Dynamik der zu testenden Funktion bewertet werden - etwa die Füllrate und Symmetrie von Seitenwangen. Information über Ausrichtung und Position des Sitzes oder einzelner Komponenten können als Nebenprodukt zum Testumfang hinzugefügt werden.
Eine komplette Aufnahme des Sitzes ist somit schon in 5 Sekunden möglich, wohingegen bisher verwendete Systeme auf Basis von Punktlasern mehrere Minuten benötigen. Hinzu kommt der vergleichsweise kleine Platzbedarf, der jederzeit Zugang zum Testobjekt ermöglicht. Außerdem ist für das in sich räumlich geschlossene System keine Schutzeinrichtung nötig.
Im Fertigungseinsatz wird LaRS mit der GÖPEL electronic Tester-Plattform OsCAR betrieben. Durch das Zusammenwirken der Messmöglichkeiten und der Kommunikation mit dem Sitz-Steuergerät wird OsCAR mit LaRS zu einem optischen und elektrischen Universaltester.